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5. Dezember 2019

Die Verschlusszeit verstehenca. 7 Minuten Lesezeit

Die Verschlusszeit verstehenca. 7 Minuten Lesezeit
5. Dezember 2019

Einer der wichtigsten Grundbegriffe in der Handhabung einer Kamera ist die Verschlusszeit. Dabei ist es unabhängig, ob du filmen oder fotografieren möchtest, sie hat immer einen Einfluss auf das Ergebnis. Umso wichtiger ist es die Verschlusszeit zu verstehen und vor allem sie zu nutzen.

Verschlusszeit ist kurz gesagt die Zeit, in der das Bild aufgenommen wird. Bedeutet am Beispiel, wenn du eine Verschlusszeit von 1/20 Sekunde hast, dann zeichnet die Kamera für das Bild alles auf, was in dieser 1/20 Sekunde zu sehen ist. Gleiches gilt, wenn du eine Verschlusszeit von 4 Sekunden hast. Die Kamera zeichnet alles in diesen 4 Sekunden auf und macht daraus ein Bild.

Der markierte Wert ist die Verschlusszeit. Darstellung und Anordnung kann bei den verschiedenen Anbietern von Kameras variieren. Das ist die Anzeige bei meiner Canon EOS 80D.

Warum ist die Verschlusszeit so wichtig?

Die Verschlusszeit hat einen direkten und sichtbaren Einfluss auf das Bild. Ich unterscheide zur Erklärung in die zwei Extreme, lang oder kurz. Man hat die Wahl zwischen einer langen oder einer kurzen Verschlusszeit. Diese bringen jeweils immer Vor- und Nachteile mit sich. Hier ein kleiner Vergleich, in dem eine kurze Verschlusszeit von Vorteil ist:

Für die Verschlusszeit von einer Sekunde dreht sich die Windmühle zu schnell und wird unscharf. Bei einer sehr kurzen Verschlusszeit, wie zum Beispiel 1/500 Sekunde, erfasst man die drehende Mühle in der Bewegung.

Eine kurze Verschlusszeit heißt immer, dass schnelle Bewegungen gut eingefangen werden können, da der Aufnahmemoment auch sehr kurz ist. Bei diesem Bild möchte man nicht, dass die drehende Windmühle unscharf oder die Bewegung verwischt ist, sondern ein klares scharfes Bild. Das ist der Vorteil der kurzen Verschlusszeit.

Jetzt könnte man natürlich behaupten, dass man einfach immer eine kurze Verschlusszeit nimmt und die Welt ist in Ordnung. Ja, wenn da nicht das Licht wäre.

Eine kurze Verschlusszeit heißt auch immer, dass es nur ein kurzer Moment ist, in dem die Kamera Licht aufnehmen kann. Heißt, eine kurze Verschlusszeit macht das Bild auch dunkler (deutlich erkennbar bei dem Vergleichsbild mit der Windmühle).

Wenn du jetzt abends, in der Nacht oder bei generell schlechten Lichtverhältnissen fotografieren möchtest, dann hilft eine lange Verschlusszeit. Hier ein Beispielbild, welches am gleichen Ort aufgenommen wurde:

Das linke Bild ist mit einer kurzen Verschlusszeit bei Nacht fotografiert und das rechte Bild mit einer längeren Verschlusszeit, um viel Licht einzufangen und das Bild aufzuhellen.

Wie du siehst, fährt man bei schlechtem Licht mit einer langen Verschlusszeit sehr gut. Jedoch hat die lange Verschlusszeit natürlich auch einen Nachteil, den du dir bestimmt schon denken kannst. Da die Aufnahmezeit länger wird, werden auch bewegliche Objekte länger aufgezeichnet. Bedeutet, dass es zum Verwischen von Bewegungen kommt.

Die richtige Verschlusszeit wählen

Wie du bestimmt spätestens jetzt gemerkt hast gibt es keine Verschlusszeit, die in jeder Situation optimal ist. Aus diesem Grund ist es wichtig sie zu verstehen und richtig anzuwenden.

Die richtige Verschlusszeit ist immer abhängig von deinem Motiv. Ist es etwas bewegliches, dann brauchst du deine kurze Verschlusszeit und musst für ausreichend Licht sorgen. Bei unbeweglichen Motiven, wie zum Beispiel Landschaften, Lebensmitteln oder Pflanzen, kannst du eine lange Verschlusszeit einstellen und musst dir über das vorhandene Licht keine großen Sorgen machen.

Bewegungen bei schlechtem Licht einfangen

Wir versetzen uns in die Situation, dass du nachts um 0 Uhr Lust bekommst Bilder von fahrenden Autos zu machen. Aber wie stellt man das jetzt an?

Bei einer langen Verschlusszeit ist das Bild zwar hell, aber das Auto unscharf oder vielleicht gar nicht erst zu sehen und bei einer kurzen Verschlusszeit hast du ein Bild, das aussieht, als ob du die Abdeckung noch auf dem Objektiv hättest (also einfach nur schwarz).

Das Problem kann man auf mehrere Weisen lösen:

Zum einen kannst du den ISO-Wert der Kamera hochstellen, sodass deine Kamera künstlich das Bild belichtet. Allerdings gibt es bei zu hohem ISO-Wert immer ein unangenehmes Bildrauschen (oft zu sehen bei Bildern vom Handy in der Nacht). Per Nachbearbeitung in Photoshop oder weiteren Apps kann man dieses Rauschen zwar reduzieren, aber die Bildschärfe kann darunter sehr stark leiden.

Eine weitere Möglichkeit, die denke ich auch die Geläufigste ist, wäre eine zusätzliche Lichtquelle einzusetzen. Der Blitz der Kamera, ein Aufsteckblitz oder sogar Strahler bringen Licht in euer Bild. Überlege dir, was für dein Bild in Frage kommt oder wie du vielleicht einen coolen Look mit den zusätzlichen Lichtquellen erzeugen kannst. So kannst du zum Beispiel gezielt Reflektionen erzeugen oder eine Stimmung im Bild aufbauen.

Gerade in Großstädten ist es unter Umständen gar nicht nötig selbst Lichtquellen aufzustellen oder den Blitz einzusetzen. Manche Straßen sind durch die vielen Laternen, Werbetafeln und Raumbeleuchtungen ohnehin fast genauso hell wie am Tag.

Zusammenfassung

Hier ein zusammenfassender Gesamtüberblick über die Verschlusszeit:

Definition: Ist die Aufnahmezeit, in der das Bild erfasst wird.

Man kann die Verschlusszeit einstellen.

Je länger die Verschlusszeit, desto heller werden die Bilder.

Bei einer langen Verschlusszeit werden schnelle Bewegungen verwischt.

Je kürzer die Verschlusszeit, desto besser lassen sich schnelle Bewegungen einfangen.

Bei einer kurzen Verschlusszeit werden die Bilder dunkler.

Mein Tipp für Anfänger

Wer noch Probleme mit dem einstellen der Verschlusszeit hat, der muss nicht direkt auf Manuell fotografieren und das Risiko eingehen, dass die Bilder verwischen, zu dunkel oder vielleicht viel zu hell werden. Die meisten Kameras bieten zusätzlich zum Manuellen und Automatik-Modus einen Blendenautomatik-Modus. Heißt, dass die Kameraeinstellungen, wie Blende und der ISO-Wert, sich deiner gewählten Verschlusszeit anpassen.

Beispiel: Du wählst eine kurze Verschlusszeit, weil du ein fahrendes Auto fotografieren willst. Deine Kamera erkennt die kurze Verschlusszeit und weiß, dass sie Blende und den ISO-Wert anpassen muss und macht das automatisch. So kannst du dich in die Verschlusszeit einarbeiten, herumprobieren und die Werte der Blende und vom ISO sehen und bekommst so ein besseres Gefühl dafür.

Mit der Verschlusszeit Effekte und Looks erzeugen

Am Anfang des Beitrages habe ich erwähnt, dass es wichtig ist die Verschlusszeit zu verstehen, um sie vollständig zu nutzen oder anders gesagt, mit ihr gezielt zu spielen. Hier habe ich ein paar Beispiele, in denen eine lange/kurze Verschlusszeit gezielt genutzt wurde, um Bildeffekte zu erzeugen:

Mit einer kurzen Verschlusszeit kann man die Funken eines Feuerzeugs sehr gut einfangen.
Fahrende Autos bei Nacht sind dir zu langweilig? Wähle eine lange Verschlusszeit und verwandle eine normale Kreuzung in ein Lichtspektakel.
Du willst mit den einfachsten Mitteln tolle Bilder in der Nacht machen? Eine lange Verschlusszeit und eine einfache Handytaschenlampe reichen schon aus.

Wie du diese Bildeffekte ganz einfach verstehen und nachmachen kannst, erkläre ich dir in diesem Beitrag:

3 coole und einfache Bildlooks mit der Verschlusszeit erzeugen

Schaue dich gerne um und lerne noch mehr über das interessante Thema Verschlusszeit.

Noch Fragen oder Probleme? Dann stelle sie gerne in den Kommentaren und wir finden gemeinsam eine Lösung.

Bis dahin viel Spaß beim Experimentieren und Fotografieren.

Gruß

Jonas

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